Gottesdienst AT HOME in der Osternacht

Den gesamten Gottesdienstablauf gibt es hier als PDF-Dokument zum herunterladen und ausdrucken. Der Liedtext sowie eine Instrumentalversion dazu kann ebenfalls heruntergeladen werden.

Der Gottesdienst kann auch am Ostersonntag gefeiert werden, wenn keine Osternacht gefeiert wurde. Dann kann anstatt der Variante 2 die Variante 3 verwendet werden.

Ein schönes Tuch liegt auf dem Tisch. Darauf steht eine größere (Oster-)Kerze, die noch nicht angezündet wird. Wenn möglich, für jeden Mitfeiernden eine kleine (unverzierte) Kerze bereitlegen.

Eröffnung

Im Namen des Vaters
und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Amen.

Gebet

Christus ist auferstanden vom Tod.
Er ist wahrhaftig auferstanden.
Ein Licht vertreibe das Dunkel in den Herzen.
Amen.

Hinführung

Heute sind wir zu später Stunde am Abend beisammen, um Ostern zu feiern. Anders als sonst. Und doch ist Ostern. Das Dunkel, das uns zu dieser Stunde umgibt, wird erhellt vom Licht der Auferstehung.
In das seelische, und vielleicht auch wirtschaftliche Dunkel, in das Dunkel der Bedrohung, fällt Licht.
Wir dürfen hoffen. Wir dürfen auch dieses Jahr die österliche Freude miteinander teilen.

Die Kinder dürfen erzählen, was ihnen an Ostern immer gut gefällt, was ihnen fehlt und über was sie sich trotzdem freuen können.

Entzündung der Osterkerze

Gebet

Gott, du bist das Licht, vor dem alle Finsternis weicht.
Die Kraft deines Lichtes nimmt dem Tod seine Macht: Christus ist auferstanden vom Tod.
Das Licht der Kerzen, die wir jetzt entzünden, vertreibe das Dunkel, durch das wir in diesen Wochen gegangen sind.
Amen.

Die kleinen Kerzen können nun entzündet werden.

Meditation

Feuer
Entsteht aus kleinen Funken.
Aber nur, wenn es etwas gibt, das sich anstecken lässt.
Dann wird der Funken zu einem Licht.
Das wärmt,
Das durch seine Hitze etwas verändert.
Jesus,
lass deinen Funken auf mich überspringen.
Entzünde mich, damit ich dir nachfolgen kann.
Entzünde mich, damit ich dir ähnlich werde.
Entzünde mich, damit ich dein Licht zu den Menschen trage.
Amen.

Lied

„Gloria, Ehre sei Gott“ (Gotteslob Nr. 169)

Instrumentalversion (Refrain Vorspiel, dreimal Refrain und Strophen, Refrain)

Variante 1

Ostergeschichte

Gestern war das schrecklichste Passahfest, das Maria je gefeiert hat. Gefeiert ist der falsche Ausdruck. Sie hat einfach nur abgewartet, bis der Tag endlich vorbei war. Am Passahfest sind alle fröhlich und erinnern sich an die Befreiung aus Ägypten, damals, als Mose noch gelebt hat. Nur Maria ist nicht fröhlich. Jesus wurde getötet. Wie einen Verbrecher haben sie ihn gekreuzigt! Dabei hat er nichts getan. Zumindest nichts, was ein Verbrechen war. Er hat vielen geholfen, hat Kranke geheilt, hat Verzweifelten Hoffnung gegeben. Viele Menschen sind Jesus gefolgt. Sie waren begeistert von ihm und dem, was er von Gott erzählt hat. Das hat den jüdischen Geistlichen nicht gepasst. Denn sie hat Jesus kritisiert. Und so haben sie ihn vor Gericht geschleppt, ihm etwas angehängt und ihn umbringen lassen. Das war vorgestern gewesen. Und dann kam das Passahfest.
Maria hatte keine Zeit mehr, sich richtig von Jesus zu verabschieden. Das will sie heute tun. Mit ihren Freundinnen will sie seine Leiche einbalsamieren. Aber wer wird ihnen den schweren Stein vom Grabeingang wegrollen? Na ja, eine Lösung wird sich schon finden. Maria nimmt ihre Öle, die sie für Jesus vorbereitet hat, und geht mit ihren Freundinnen zum Grab.
Aber was ist das? Der schwere Felsbrocken, der den Eingang zum Grab versperrt hat, ist zur Seite gerollt. Hat etwas jemand den Leichnam geklaut? Maria geht in die Grabhöhle hinein. Jesus ist nicht mehr da. Was hat das zu bedeuten? Die Frauen sind ganz aufgeregt. Wurde Jesus geklaut? Wo könnte er nur sein? Da kommen plötzlich zwei Männer zu den Frauen. Diese Männer haben sie noch nie gesehen. Sie tragen leuchtende Kleider und sehen so anders aus. Die Frauen erschrecken und schauen schnell zu Boden.
„Warum sucht ihr den lebendigen Jesus in seinem Grab? Jesus ist nicht hier. Gott hat ihn vom Tod auferweckt. Erinnert ihr euch nicht mehr daran, dass er das alles so vorausgesagt hat? ‚Ich werde von den Menschen, die voller Schuld sind, ans Kreuz genagelt. Ich muss sterben, aber am dritten Tag werde ich wieder vom Tod auferstehen!‘ Erinnert ihr euch wirklich nicht mehr?“ Doch, klar, jetzt fällt es Maria wieder ein. Aber sie hat nicht wirklich daran geglaubt, dass das stimmt. Sie hebt ihren Blick und schaut die anderen Frauen an. „Stimmt das wirklich, dass Jesus lebt?“, fragt sie in die Runde. Die anderen schauen sie etwas unsicher an. „Möglich“, sagt Johanna. „Er hat es doch gesagt, dreimal sogar, da haben diese Männer recht!“ „Wo sind die Männer eigentlich?“, fragt Maria. „Sie sind weg!“ „Waren das Engel?“ „Hat Jesus sie geschickt?“ „Wo ist Jesus jetzt?“ „Lebt Jesus?“ „Jesus lebt!“ Aufgeregt schnattern die Frauen durcheinander. Und immer öfter wird dieser eine Satz wiederholt: „Jesus lebt!“ Irgendwann brechen sie in Jubel aus. Tränen der Freude und Erleichterung laufen über ihre Wangen. „Jesus ist nicht tot, er lebt!“ „Kommt“, sagt Maria, das müssen wir unbedingt den Jüngern erzählen. Fröhlich und laut schwatzend verlassen sie die Grabhöhle. Jesus lebt. Das verändert alles.

Variante 2

Evangelium in der Nacht

Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

Nach dem Sabbat, beim Anbruch des ersten Tages der Woche, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen.
Und siehe, es geschah ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Sein Aussehen war wie ein Blitz und sein Gewand weiß wie Schnee. Aus Furcht vor ihm erbebten die Wächter und waren wie tot.
Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch den Ort an, wo er lag! Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden und siehe, er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
Sogleich verließen sie das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden.
Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.

Wort des lebendigen Gottes.

Alle: Dank sei Gott dem Herrn.

Variante 3

Evangelium am Tag

Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse.

Wort des lebendigen Gottes.

Alle: Dank sei Gott dem Herrn.

Lied

„Halleluja, lasst uns singen“ (Gotteslob Nr. 772)

Instrumentalversion (8 Takte Vorspiel, 3 Strophen inkl. Refrain)

Hinführung zum Vater unser

So dürfen wir dankbarer – aber auch mit Wünschen und Anliegen im Herzen – zu Gott beten mit den Worten, die Jesus selbst uns zu beten gelehrt hat.

Vater unser

Speisenweihe

Am Ende des Gottesdienstes dürfen wir um den Segen für die Speisen bitten:

Jesus Christus, du bist nach deiner Auferstehung deinen Freunden erschienen und hast mit ihnen gegessen.
Wir bitten dich um deinen Segen für dieses Brot, die Eier, das Osterlämmchen, die Osterhasen, …
und für uns selbst, wenn wir unsere Speisen in der Gemeinschaft unserer Familie zu uns nehmen.
Amen.

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